Erinnerst Du Dich noch an den Beginn Deiner beruflichen Laufbahn? In den meisten Fällen starteten wir mit einem kläglichem Gehalt, winzigem Zimmer und klaren Anweisungen durch unsere Vorgesetzten. In diesem Lebensabschnitt erlebten wir eine neue Freiheit, Unbekümmertheit und Unabhängigkeit. Das Bankkonto am Ende des Monats war leer, da die frischen Ideen für die nächste wichtigste Investition nicht nachließen oder das nächste Event auf uns wartete. Trotzdem fühlten wir uns reich.
Monat für Monat und Jahr für Jahr füllte sich unser Bankkonto mehr und die Verpflichtungen wurden größer. Mit dem wachsenden Lebensstandard waren auch die kleinen und großen Anschaffungen des Lebens verbunden: Auto, Wohnung ausstatten, Klamotten etc. Proportional mit unserem beruflichen Aufstieg stiegen auch unsere Ansprüche. Den klapprigen Polo tauschten wir gegen einen top performanten Mittelklassewagen. Die Wohnung bekam neue Möbel und auch die Klamotten kamen nicht mehr aus dem Second-Hand-Shop von nebenan.
Was gönnst Du Dir?
Im gesamten Querschnitt der Bevölkerung ist es anerkanntes Lebensziel ein Haus zu haben, ein gut ausgestattetes Auto und andere mehr oder weniger sinnvolle Produkte des modernen Kapitalismus zu besitzen. Bereichern Dich diese Lebensmaxime oder machen sie doch unfrei und abhängig? Ja, ein schickes Haus mit Kamin, Sauna und Garten wäre ein Traum. Doch was opferst Du dafür? Du wirst Dich intensiv mit Deinem Eigentum beschäftigen. Jeden Raum in der richtigen Farbe streichen, Parket-Boden verlegen, genau die passenden Möbel anschaffen. Ein Großteil Deiner Freizeit wird künftig in die Gestaltung und Erhaltung des eigenen Besitzes investiert. Deine Kinder könnten dann – während Du für Dein Eigentum arbeitest – im Garten spielen.
Ohne Verpflichtungen.
Ohne diese Verpflichtungen gehst Du jetzt am Nachmittag mit Deiner Familie in den perfekt gepflegten Park oder zum Wandern in die Berge. Ihr fahrt in den Zoo, in die Therme oder besucht Freunde und Verwandte in Ihrem Haus mit Garten. Ihr habt die Zeit, die nahezu unerschöpflichen Angebote und Möglichkeiten, die uns außerhalb der eigenen Häuslichkeit geboten werden, zu nutzen.
Lebe nicht auf Pump!
Mach Dich nicht von materiellen Dingen abhängig. Von der Rate für Dein gut ausgestattetes Auto, dem aktuellen state-of-the-art Flachbildschirm oder dem neusten Küchen-Trend. Kurz: Lebe nicht auf Pump! Das gibt Dir eine unendliche Freiheit im Denken, denn Du kannst jederzeit auch ohne Deinen Job mit dickem Gehalt bestehen und morgen als Bademeister in Teilzeit beginnen und die Sonne im Freibad genießen. Vorausgesetzt Du schaffst die Ausbildung und gehst nicht nach 50m unter. Das deutet schon an, dass jede Tätigkeit – auch die Führungsaufgabe – seine Vor- und Nachteile hat.
Vorteile
- Du hast einen hohen Einfluss und kannst wirklich etwas bewegen
- hohes gesellschaftliches Ansehen
- Mehr Autonomie, freie Zeiteinteilung
- Aufgaben können mehr oder weniger zeitlich flexibel erledigt werden, ohne dass sich daraus Nachteile ergeben
- höheres Gehalt und weitere Gratifikationen
Nachteile
- ausgeprägte psychische und physische Belastung
- Du hörst Dir oft den ganzen Tag nur Negatives an, da sich diese Thematiken bei Dir bündeln
- es besteht die Gefahr, „immer im Dienst“ zu sein und auch gedanklich, schwer abschalten zu können
- oftmals sind Ereignisse (Termine, Veranstaltungen) von einem abhängig, die es erschweren, krank zu sein, wenn man sich wirklich krank fühlt oder lieber Urlaub machen wöllte
Setze Deine Dir zur Verfügung stehenden Ressourcen sinnvoll und effektiv ein. Verschaffe Dir eine Übersicht über Deine Finanzen und überlege genau, wofür Du Dein Geld ausgibst. Das lässt Dich frei sein.
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